Die Mittelgesichtsstraffung
Eine Alternative zur Unterspritzung bei Nasolabialfalten ist die sogenannte Mittelgesichtsstraffung, auch Midfacelifting genannt. Sie kann bei tieferen Falten einen guten und dauerhaften Effekt erzeugen und bietet sich insbesondere für Patienten an, die noch an anderen Stellen im Gesicht Handlungsbedarf sehen.
Die Mittelgesichtsstraffung ist eine minimalinvasive und relativ schonende Methode mit guter bis sehr guter Wirkung gegen Nasolabialfalten und auch hängende Mundwinkel. Wer zusätzlich zu den Nasolabialfalten noch unter Fettpolstern unter den Augenlidern und/oder Tränensäcken leidet, kann mit diesem Eingriff „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“. Ein komplettes Facelifting ist in solchen Fällen nicht notwendig.
Bei der Mittelgesichtsstraffung werden das Wangenfett und der darunter liegende Lachmuskel angehoben und somit Augenringe und tiefe Nasolabialfalten langanhaltend zum Verstreichen gebracht. Der Eingriff wird normalerweise ambulant und im Dämmerschlaf unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Bei normalem Verlauf dauert ein solcher Eingriff etwa zwei Stunden. Natürlich sollte er nur von erfahrenen Ärzten durchgeführt werden, nämlich von Fachärzten für Plastische Chirurgie.
Der operierende Arzt führt den Schnitt unterhalb der Wimpern um ein bis zwei Zentimeter außerhalb der äußeren Augenwinkel horizontal verlaufend bis in die Lachfalte hinein. Von dort aus wird dann die Haut bis runter zur Nasolabialfalte unterminiert. Falls der Patient zusätzlich unter starken Tränensäcken leidet, kann der Arzt hier nun Teile der entsprechenden Fettpolster sowie einen Teil des Ringmuskels entfernen. Im nächsten Schritt wird dann ein Teil der mittleren Gesichtsmuskulatur mit einzelnen Kopfnähten an der Knochenhaut des unteren und äußeren Augenhöhlenrandes fixiert. Dabei entsteht ein Hautüberschuss, den der Arzt entfernt. Die verbliebene Wangenhaut fixiert der Arzt nun an der Augenhöhle.
Ebenfalls möglich ist es, im Rahmen der Gesichtsstraffung die Wangenhaut in Richtung Schläfe/Ohr zu ziehen. Dadurch verringert sich ebenfalls die Tiefe der Nasolabialfalte. Welche Straffungsmethode die richtige ist, muss mit jedem Patienten individuell ausgelotet werden.
Durch den schonenden Eingriff der Straffung glättet sich das für die Mimik des Menschen hauptverantwortliche Mittelgesicht. Das Gesicht des Patienten wirkt dadurch insgesamt frischer und jünger. Der erheblich höhere Aufwand eines kompletten Faceliftings aber wurde umgangen, so dass diese Methode durchaus als gute Alternative gelten darf. Es verbleiben normalerweise keine sichtbaren Narben und der Effekt hält zwischen fünf und zehn Jahren an.
Allerdings sind die Kosten für eine Mittelgesichtsstraffung erheblich höher als bei einer Unterspritzung. Die Kosten variieren zwischen etwa 2000 und 8000 Euro, je nach Arzt, genauer Methode und weiteren Faktoren, die den Preis beeinflussen. Im Ausland, besonders in osteuropäischen Ländern, ist es oft möglich, zu erheblich günstigeren Preisen operiert zu werden. Dabei sollten Patienten aber eventuelle und tatsächliche Nebenkosten wie für die Reise und eventuelle Nachbehandlungen mit einkalkulieren. Grundsätzlich ist es bei Schönheitsoperationen, wozu die Mittelgesichtsstraffung zählt, angebracht, sich vorab gut zu informieren.